Mit tiefer Erschütterung hat der Bund der Richterinnen und Richter, Staatsanwältinnen und Staatsanwälte Rheinland-Pfalz die Nachricht vom plötzlichen Tode des Justizministers Herbert Mertin aufgenommen.
Der Vorsitzende Thomas Albrecht:
»Mertin hat sich in seiner Zeit als Justizminister stets intensiv für die Belange der Justiz eingesetzt. Er war immer ein fairer Gesprächspartner, der ein offenes Ohr für die Anliegen Richterbundes hatte. Mit dem Vorstand des Richterbundes hat er zahlreiche persönliche Gespräche geführt, um die Sorgen und Wünsche der rechtsgestaltenden Justiz im Lande zu besprechen. Dabei überzeugte er insbesondere durch seine besonnene, sachliche und menschliche Art, wobei auch der Humor nie zu kurz kam.«
Unvergessen ist sein Einsatz für den Erhalt der kleinen Amtsgerichte und die personelle Verstärkung der Justiz. Besonders hervorzuheben ist auch, dass er seinen Einsatz für die Belange der Justiz teilweise auch über Parteiinteressen stellte, wie seine Missbilligung des Gesetzes zur Teillegalisierung von Cannabis zeigte, das er als »rücksichtlos« brandmarkte, weil wegen des beschlossenen rückwirkenden Straferlasses den Justizorganen die Prüfung von tausender Verfahren in kürzester Zeit aufgebürdet wurde.
Das tiefe Mitgefühl des Richterbundes gilt insbesondere seiner Familie. Die rheinlandpfälzische Justizfamilie, die er ganz wesentlich geprägt hat, wird ihn sehr vermissen.
